Nachdem der 10. Panoramalauf der Selbstläufer Altenahr 2020 wegen Corona ausfallen musste und 2021 wegen der Ahrflut undurchführbar war, weil nicht nur ein Teil der Strecke buchstäblich ins Wasser gefallen war sondern auch viele Mitglieder von dem Unglück direkt betroffen waren, konnte der Jubiläumslauf am 27. August 2022 stattfinden. Die Streckenführung musste wegen weggebrochenen Passagen am Ahrufer und nicht mehr vorhandenen Brücken in Teilbereichen abgeändert werden. Den landschaftlich sehr schönen Charakter konnten die angebotenen Strecken K16, K33 und K53 aber behalten, wie viele Teilnehmer nach dem Lauf bekundeten. Dass die Strecken der Topographie geschuldet „einige“ Meter länger als 16km, 33km und 53km ausgefallen waren, wurde akzeptiert, schließlich war trotz des längeren Vergnügens das ohnehin sehr günstige Startgeld nicht angehoben worden.
Der mit mehr als 1.100 Höhenmetern als mittelschwer deklarierten K33 führt von der Martinshütte in Altenahr über den Schwedenkopf bis nach Dernau, zurück nach Reimerzhoven wird die Ahr auf dem provisorischen Übergang bei Laach überquert, es geht aufwärts in Richtung Teufelslei und abwärts durch Altenburg nach Kreuzberg. Als wären es der Höhenmeter noch nicht genug folgt ein letzter langer Anstieg zur ehemaligen Seilbahnstation, um dann ziemlich erschöpft das Ziel an der Martinshütte anzusteuern.
1.700 Höhenmeter sind bei dem schweren K53 zu bewältigen. Hier sind zu der K33er Strecke noch eine Schleife um die Saffenburg und ein Anstieg auf den Gipfel des Ahrtals, den Steinerberg, zu laufen bzw. zu gehen, denn knackige Anstiege und schwierige Single-Trails zwingen die meisten Läufer teilweise zu marschieren.
Vom Lauftreff SV Westum stellte sich nur Gabi Paul der Herausforderung. Da sie eine Woche vorher beim Hunsbuckel-Trail die Strecke von 65 km mit nahezu 1.400 Höhenmetern erfolgreich gemeistert hatte, ging sie in Altenahr auf die kürzere Strecke. Nach 2:08:09 Std., 19 km und bewältigten 680 Höhenmetern erreichte sie das Ziel an der Martinshütte als dritte von 37 Frauen. Nachdem sie bereits beim Eifelmarathon im Juni als zweite Frau auf dem Treppchen stand kann man konstatieren, dass sie im Feld der schnellen Frauen angekommen ist.
Mit dem Panoramalauf ist ein weiteres Stück in Richtung Normalität ins Ahrtal zurückgekehrt. Die teilweise aus entfernteren Regionen angereisten Teilnehmer hatten die Zerstörung durch die Flut zum ersten Mal gesehen und waren beeindruckt.