Erste Auflage des Transylvania 100 K / 50 K in Bran (Rumänien)

Pirmin vor dem Parlamentsgebäude in Bukarest

Das angebliche Schloss von Graf Dracula in Bran, einem Wintersportort am Fuße der Karpaten, diente als Kulisse für Start und Ziel der ersten Auflage des Transylvania Ultratrail am 17. Mai 2014. Im illustren internationalen Teilnehmerfeld befanden sich vom LT SV Westum Sabine und Pirmin. Wie kommt man dazu? Anstoß gab Harald, ein alter Freund aus Stuttgarter Zeiten, der in Bukarest lebt und arbeitet und uns eingeladen hat, mich schon länger, Sabine beim Trailrunning Guide Tübingen. Weil Rumänien EU-Mitglied ist, kommt man ohne großes Aufhebens per Billigflieger in 2:40 h von Dortmund nach Bukarest. Ca. 2,5 Autostunden nördlich liegt Bran. Auf Facebook hatte Holger eine Gruppe eingerichtet, in der sich die Teilnehmer aus der deutschen Trailszene austauschen konnten und auch Fahrgemeinschaften organisierten.

Am Freitag kamen wir alle in Bran zum Briefing zusammen, man traf alte Bekannte aber auch viele neue Gesichter. Amanda vom Org-Team hatte die Starterliste auswendig gelernt und sich über jeden informiert und jeden einzelnen herzlich persönlich begrüßt. Andy, ebenfalls vom Org-Team, vor kurzem von einem 1000 Meilen Alaska Winter-Mountainbike-Rennen zurück, erzählte uns, was zu beachten war. Mit einer Pfeife sollten wir im Wald die Bären vorwarnen, uns mit den agressiven freilaufenden Schäferhunden besser nicht anlegen, Wölfe seien aber kein reales Problem. Aber das Wetter. Tags zuvor waren noch Unwetter niedergegangen, es herrschte Lawinengefahr. Aufgrund heftiger Schneefälle mussten beide Strecken in niedrigeren Gefilden neu geplant und ausgezeichnet werden. Dabei halfen die einheimischen Bergführer Marius und Vlad. Aber auch viele weitere Helfer, Bergwacht und die überall präsente Polizei sorgten in einer konzertierten Aktion mit lokalen Touristikunternehmen für eine perfekt organisierte, durchdachte Veranstaltung mit vielen liebevollen Details. Darunter ein gemeinsames Abendessen mit lokalen Spezialitäten, die handgeschnitzte Holzmedaille, lustige Startnummernlocher, eine sehr gute Streckenkarte mit Beschreibung, lückenlose Streckenmarkierung mit North Face Trassierband, Graf Dracula mit dem Startgong.

Die Pflicht-Packliste wurde sehr ernst genommen und genau kontrolliert. Es sollte sich als nicht übertrieben herausstellen, wir gerieten beim Rennen in Nebel, Regen, Wind, Kälte und Schneetreiben auf ca. 1900 m, ein Schneefeld, das man hinabgleiten musste. Aber es gab auch klare, sonnige und richtig warme Abschnitte. Wir haben nur die 50 K Strecke absolviert, die war vom Charakter her wie im Allgäu, nur wilder, düsterer und einsamer. Für uns dauerte es 10:20 h, was einen Platz im Mittelfd bedeutete. Der einheimische Sieger Alexandru Barladianu schaffte es in knapp 7 h. Auf der 100 K Strecke gewann Andrzej Dabrowa aus Polen in 18:29 h, 8 Läufer kamen nicht ins Ziel. Holger wurde mit 20:31 erster Deutscher und 5. gesamt. Er hatte 15 h angepeilt und meinte hinterher, das sei das härteste gewesen, was er je gelaufen sei.

Sabine mitten im wilden Transylvanien