Pleiten, Pech und Pannen - Mittelrheinmarathon 2009

Zum 5. Mal fand am 6. Juni 2009 der Mittelrheinmarathon statt. Nach den Erfahrungen bei den Hitzeschlachten auf der B 9 entlang des Rheins auf den Laufstrecken von Oberwesel (Marathon) bzw. Boppard für den Halbmarathon hatten sich die Veranstalter entschlossen, die Startzeiten in die Abendstunden zu verlegen. Während der überwiegenden Zeit des Tages regnete es, aber Optimisten hatten für die aktuelle Laufzeit eine regenfreie Zeit angekündigt. Zu den Wetterkapriolen kann der Veranstalter sicherlich nur hoffen und beten, einige andere Mängel liegen schlicht in der Verantwortung der Organisation.

Während beim Marathon die Teilnehmerzahlen weiter rückläufig sind, ist beim Halbmarathon ein weiterer Anstieg zu verzeichnen. Offensichtlich mehr als die Organisation verkraften kann. Besonders der Transport zu den Startplätzen verlief chaotisch. Da die Anfahrtswege zu den Startplätzen über die B 9 für die Teilnehmer nur bedingt nutzbar waren, wollte der überwiegende Teil der Läufer die vorgesehenen Sonderzüge vom Hauptbahnhof Koblenz nach Boppard/Oberwesel nutzen. Diese waren jedoch völlig überlastet, was dann auch zu entsprechenden Verspätungen führte. Als der letzte Sonderzug nach 45-minütiger Verspätung endlich abfahren sollte, hatte dieser technische Probleme und wurde zunächst als ausgefallen angesagt. Nachdem mittlerweile einige Teilnehmer sich auf den Heimweg begeben hatten, konnte der Zug doch noch - immer noch völlig überfüllt - losfahren. Die Startzeit von 18:30 war jedoch nicht mehr einzuhalten, vom Zug aus konnte man die Spitzengruppe des Halbmarathons bereits bei Kilometer 8 vorbeilaufen sehen. Mit fast einstündiger Verspätung wurde dann die „Zugbesatzung“ als zweite Startgruppe nach Abgabe der Kleiderbeutel auf die Strecke geschickt. Während die Organisation der Verpflegungsstellen auf der Strecke gut war, ergab sich durch die verspätete Startzeit natürlich das Problem dass die früher in Oberwesel gestarteten Marathonläufer durch die langsamen - häufig die ganze Straße blockierenden - Teilnehmer des Halbmarathons behindert wurden. Richtig Freude kam dann beim Zieleinlauf auf, als die nass geschwitzten, frierenden Sportler ihre mit Startnummern versehenen Kleiderbeutel mühsam suchen mussten, da diese nur sehr grob sortiert waren. Bei tausenden von gleich aussehenden Behältern kein Vergnügen.

Ach ja - sportlich gibt es auch einiges zu berichten:
Als schnellster Westumer kam Wilfried Schneider nach 1:35:24 ins Ziel, kurz danach folgte seine Frau Ulrike, die mit guten 1:37:54 nicht nur persönliche Bestzeit lief, sondern auch den 6. Platz Ihrer Klasse belegte. Helge Höck folgte in 1:38:40 als 4. der AK M 60, dicht auf seinen Fersen war Wolfgang Seul als 6. der gleichen Klasse in 1:39:27. Eine gute Zeit lief auch Margit Höck die in 1:51:34 den 5. Platz Ihrer Klasse belegte. Adelheid Jonas, die zusammen mit Franz-Josef Schäfer die Strecke absolvierte, konnte sich dank des intensiven Trainings um etwa 20 Minuten im Vergleich zum Vorjahr verbessern und verfehlte die Schallmauer von zwei Stunden nur knapp mit der Zeit von 2:02:45. Ulrich Kraume der bereits in der ersten Startgruppe lief erreichte das Ziel nach 1:37:14.

Wie in den Vorjahren war die Familie Blüher/Gassen wieder beim Team-Marathon auf der Strecke. Mit 3:38:42 konnte sie nicht nur die Bestzeit vom Vorjahr verbessern, sondern auch den 4. Platz im Teamwettbewerb belegen.

Der einzige Starter des Lauftreffs SV Westum über die Marathondistanz, Pirmin Braun, lief nach 3:34:49 durch den Zielkanal. Es passte zu der chaotischen Veranstaltung, dass in der Zeitwertung des Marathons über 5 Minuten fehlten und daher die Wertung nur vorläufig sein kann.