Bei der Premiere am 19. Juni letzten Jahres hatte sich der Mittelrhein-Marathon unter den Top 12 in Deutschland etabliert, obwohl von den 9705 Anmeldungen tatsächlich nur 7918 bei Temperaturen von 35 Grad im Schatten an den Start gingen. Auf Grund dieser Erfahrungen hatten sich wohl nur 1.500 Sportler auf der Marathon-Distanz angemeldet (Vorjahr 3.400). Die große Verschiebung war von der 42,195 km Distanz hin zum Halbmarathon zu beobachten. Hier gingen 3.200 Läufer und Läuferinen in Boppard auf die Strecke zum Ziel in Koblenz.
Die Sonne unterstützte zwar die malerische Kulisse der Strecke durch das Mittelrheintal zum Deutschen Eck, sorgte aber für die Läufer wieder für extreme Bedingungen. Nach den langen menschenleeren Passagen auf der B 9 entschädigte die Volksfeststimmung in Boppard, Spay und Rhens die Läufer und motivierte für die nächsten Kilometer. Die letzten Kilometer vor dem Ziel erinnerten an eine Tour de France Ankunft. Mittendrin der Lauftreff SV Westum, der in diesem Jahr mit 14 Läufern in den verschiedenen Kategorien an den Start ging. Dabei war nur Franz-Josef Schäfer auf der langen Distanz unterwegs. Aber obwohl Franz-Josef noch nicht soviel Erfahrung auf dieser Strecke hat, teilte er sich die Zeit gut ein, hatte keinen wesentlichen Leistungseinbruch und wurde nach 3:38:14 als 194. Läufer (Altersklasse 43. Platz) im Ziel begrüßt. Er hat damit seine Vorjahreszeit um 13 Minuten verbessert. Gesamtsieger des Marathons wurde, wie im letzten Jahr, der Koblenzer Uwe Honsdorf in der Zeit von 2:35.
Auf der Halbmarathonstrecke konnten die Koblenzer Veranstalter klanghafte Namen an den Start bringen. Mit dem Olympiasieger 1992 über 5.000 m und ehemaligen Weltklasseläufer Dieter Baumann war ein Läufer am Start, welcher der gesamten Konkurrenz die Grenzen aufzeigen konnte. Mit 1:10:37 stellte er konsequenterweise auch einen neuen Streckenrekord auf. Bald danach kam der Westumer Vorzeigeathlet Konrad (Konni) Branse mit 1:20:08 als 13. der Gesamtwertung ins Ziel, der Gewinn der Altersklassenwertung war da schon fast selbstverständlich. Klaus Blüher legte auch noch einmal richtig zu und belegte mit 1:31:59 der 78. Platz gesamt sowie den 2. Platz in seiner Altersklasse. Besonders zu erwähnen ist das hervorragende Ergebnis von Ulrike Schneider, die mit 1:43:39 als 33. Frau (9. AK) bei diesen hochsommerlichen Bedingungen das Ziel erreichte.
Weitere Ergebnisse der Westumer Läufer auf der 21,1 Kilometerstrecke:
Helge Höck 1:42:39 (6.AK), Wilfried Schneider 1:43:39(69.AK), Heinz-Werner Geef 1:50:39 (102.AK), Dieter Schäfer 1:51:39 (27. AK), Christiane Gassen 2:00:57 (38.AK), Wolfgang Hoppe 2:06:16 (132.AK), Peter Harke 2:06:29 (14.AK), Josef Neuer 2:07:02 (27.AK).
Die Lauftreffler Thomas Nohn und Petra Reiter-Nohn hatten wieder einmal die Laufschuhe gegen die Inliner ausgetauscht und den Marathon in den respektablen Zeiten von 1:19:47 (32.AK) bzw. 1:33:17 (13.AK) hinter sich gebracht. Auch hier war eine beachtliche Leistungssteigerung zum letzten Jahr zu verzeichnen.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich die meisten Westumer Freizeitläufer in Ihren jeweiligen Klassen auf den vorderen Plätzen etabliert haben.