Gleich reihenweise purzelten die persönlichen Bestzeiten der Westumer Langstreckenläuferinnen beim diesjährigen Kölner Halbmarathon und Marathon. Zwar hatten die Westumer mit dem Gesamtausgang des Rennens nichts zu tun - fehlten doch die schnellsten Westumer Männer bei dem Wettbewerb - aber dafür zeigten die Westumer Läuferinnen ihre Steigerungsfähigkeit. Bei der Kölner Marathon-Jubiläumsveranstaltung gingen über 25.000 Starter auf die verschiedenen Strecken.
Beim ersten Kölner Halbmarathon lief am Sonntagmorgen knapp zwei Stunden vor dem Start des 10. Köln-Marathons Irina Mikitenko jubelnd als Erste von über 6.000 Teilnehmern über die Ziellinie. 1:10:15 Stunde zeigte die Uhr an. Damit hat sich die gebürtige Kasachin aus Wattenscheid unter die Top 30 der Weltjahresbestenliste katapultiert und sich bei Sabrina Mockenhaupt (Mocki) dafür revanchiert, dass diese im Sommer bei der Europameisterschaft in Göteborg über 10 000 Meter lange ihren Windschatten genutzt hatte, um dann kurz vor Schluss doch noch vorbeizuziehen. Diesmal lief die 25-Jährige vom Kölner Verein für Marathon gemeinsam mit ihrem Tempomacher Oliver Mintzlaff immer auf Sichtweite hinter ihrer acht Jahre älteren Konkurrentin her. „Oliver ist immer schneller gelaufen und hat mich angemeckert, und ich hatte nicht mehr genug Luft, um zurückzumeckern“, erzählt die mehrfache deutsche 10 000-Meter-Meisterin später. Die beiden Läuferinnen werden also wohl noch häufiger Konkurrentinnen sein, und so nutzte Mockenhaupt die Gunst der Stunde gleich mal zur Wiedergutmachung. Im Ziel gab es als Erstes eine herzliche Umarmung für die Siegerin. „Als ich sie bei der EM geschlagen habe, bin ich ja etwas schlecht rübergekommen“, sagte die Zweite von Köln. Aber hier gönne sie Irina Mikitenko den Erfolg.
Persönliche Bestzeiten liefen beim Halbmarathon Christiane Gassen als 21. in AK W 45 mit 1:52:47, Liane Engel als 10. In der AK W 55 konnte erstmals die 2 Stunden-Grenze knacken. Bei den Männern freute sich Dieter Schäfer zum ersten Mal als 15. in der AK M 55 in 1:39:07 unter die Grenze von 1:40 zu gelangen. Margit Höck hatte auf den letzten Kilometern Probleme und blieb mit 1:58:37 unter ihren Möglichkeiten. Ulrike Schneider hatte sich noch kurzfristig für einen Start beim Halbmarathon entschieden und erreichte - wie gewohnt - als erste der Westumer Frauen in der Zeit von 1:45 das Ziel. Von dem ursprünglich geplanten Marathon hatten sich Ulrich Kraume und Michael Dunski auf die Halbmarathonstrecke umgemeldet. Mit den guten Zeiten von 1:36:41 bzw. 1:37:41 kamen sie ebenfalls im vorderen Feld ins Ziel.
Auch beim Marathon gab es wieder Westumer Bestzeiten - natürlich bei den Frauen - Judith Strohe erreichte abgekämpft, aber glücklich das Ziel in 3:53:26. Auch Sylvia Kohl konnte sich um über 10 Minuten verbessern und kam mit 4:15:18 über die Ziellinie. Das Westumer Dreigestirn wurde durch Gisela Schröter komplettiert, die in gewohnt zuverlässiger Manier in 4:04:40 ankam.
Aber auch die Westumer Herrenmannschaft war nicht zu verachten. Da die „schnellen Hirsche“ Konny Branse und Erwin Wagner diesmal fehlten, gingen die anderen die Strecke - ständig angefeuert durch 1 Million Zuschauer - zu schnell an. Das zeigte sich auf den letzten 10 Kilometern, wo alle „einbrachen“ und somit auf der zweiten Marathonhälfte zwischen 10 und 20 Minuten verloren. Trotzdem wurde Klaus Blüher bei der stark besetzten AK 55 noch 33. in der Gesamtzeit von 3:32:12 und Helge Höck 46. in der Zeit von 3:38:52. Gerd Stadtfeld, zum 9. Mal in Köln dabei, überquerte in 3:48:20 die Ziellinie. Hans-Jürgen Kohl finishte seinen zweiten Marathon und erreichte das Ziel in 4:22:51. Herzlichen Glückwunsch an alle!
Einen besonderen Leckerbissen hatten sich Thomas Nohn und Petra Reiter-Nohn ausgesucht. Zunächst gingen beide auf die Inline-Marathon Strecke die sie gemeinsam in 1:45 zurücklegten. Danach tauschte Petra sofort ihre Inliner mit den Laufschuhen und ging wieder auf die Marathonstrecke. In der Gesamtzeit von 6:28:30 wurde Petra damit 13. in der Gesamtwertung von Männern und Frauen.