Jokertrail 2015

Ein Bericht von Pirmin Braun


Das war der Jokertrail 2015 mit 51 km und 1900 HM:

Meldeläufer Michael Frenz ist passionierter Ultratrail-Veranstalter. Am bekanntesten sind sind sein "Dragon Ultra" im Siebengebirge, "The Real Kick" in der Eifel, "Goldsteig Ultra" mit 661 km nonstop. Weitere Veranstaltungen: http://www.meldelaeufer.de/läufe

Am 22.02.2015 lud er zur zweiten Auflage des "Joker-Trail" im Odenwald bei Heidelberg ein: http://www.meldelaeufer.de/jokertrail-2016

Ich war als einer von 40 Teilnehmern dabei und landete mit 7:37 h genau in der Mitte der Ergebnisliste. Aber darum geht es nur am Rande. Im Vordergrund steht das gemeinsame Erlebnis. Entsprechend ist der Event konzipiert: die Teilnehmer treffen sich schon am Abend vorher im gleichen Hotel zum Briefing (Räubergeschichten über die Strecke zum Besten geben und Neulinge in Panik versetzen) und geselligen Beisammensein. Da werden Erfahrungen ausgetauscht, Erinnerungen aufgefrischt, neue Freundschaften geschlossen und auch manches Bier getrunken.

Nach kurzer Restnacht direkt vor dem Hotel um 7:30 dann der Start im Morgengrauen. Die Strecke ist nicht ausgeschildert, man muss sich mit GPS orientieren. Der aufgezeichnete Track dient als Nachweis der erfolgreichen Bewältigung. Die Strecke hat es in sich, gefühlte 30 km gehen bei leichtem Regen über Schnee und Eis. Mit den Spikes Snowcross 1 war ich genau richtig angezogen. Die Himmelsleiter aus Natursteinen führt einfach mal 300 HM nach oben. Traditionell sind auch immerOff-Trail Anteile eingebaut. Aber auch kleine Scherze wie eine Friedhofsdurchquerung oder längst aufgegebene und von Gebüsch überwucherte Singletrails. Ansonsten war der Neckarsteig noch maßgeblich beteiligt, der mit groben Steinen übersät und deswegen schwierig zu laufen ist. So wird der Lauf zu einem echten Abenteuer und gleicht stellenweise einer Durchschlageübung.

Es bilden sich Schicksalsgemeinschaften, die sich im Navigieren helfen, obwohl es eigentlich ein Wettkampf sein soll. Immer wieder läuft man dennoch im Flow an einer fiesen Abzweigung vorbei und muss zurück. Unaufhörlich durchmischt sich das Feld. Phänomenal die Verpflegung am langen Kirschbaum, wo ich glatt 20 Minuten mit essen und Plaudereien verbracht habe, obwohl es nur noch 6 km zum Ziel am Hotel waren. Dort nimmt man den gebotenen Komfort einer heissen Dusche und anschliessendem Kaffee und Kuchen dankbar in Anspruch und ein selbst gemaltes Joker-Urkunden-Plakat sowie T-Shirt mit gleichem Motiv in Empfang. Zeitlimit war eigentlich 9 Stunden, aber das wurde nicht so eng gesehen angesichts der schwierigen Bedinungen und mal eben auf 10:47 h ausgedehnt.