Im schnellen Schritt über die Sieben Berge

Petra Kath und Sylva Kohl mit hervorragender Leistung in Aegidienberg
Wer macht sich schon am 3. Advent morgens in der Frühe auf, um einen Marathon zu laufen? Und das auch noch im Siebengebirge? Rund 470 Voranmeldungen für den Marathon und 320 für den Halbmarathon sprechen für sich. Durch kurzfristige Nachmeldungen erhöhten sich die Teilnehmerzahlen noch signifikant. Der Siebengebirgsmarathon in Bad Honnef Aegidienberg ist zum Jahresabschluss  immer eine gefragte Veranstaltung. Schon für das letzte Jahr hatten sich einige Aktive des Lauftreffs des SV Westum auf diesen anspruchsvollen Lauf vorbereitet. Leider fiel der Lauf 2010 den widrigen Wetterverhältnissen mit Eis und Schnee zum Opfer.

Doch am 11.12.2011 schien alles perfekt zu sein. Trockenes Wetter war gemeldet, und die Temperaturen um den Gefrierpunkt schrecken im Dezember eh keinen ab. Schade nur, dass Erwin Wagner aufgrund einer Verletzung nicht starten konnte. So konnte er auch den Titel in seiner Altersklasse für den Siebengebirgscup (bestehend aus 4 Läufen) nicht verteidigen.

Somit waren es noch Fünf, die sich um 9.00 Uhr im Bürgerhaus einfanden, um dort die Taschen zu deponieren. Hier würde man dann später über einen roten Teppich in die Halle einlaufen! Die Spannung stieg! Etwas frierend ging man gemeinsam zum Start am Gangpferdezentrum. Hatte man sich genug vorbereitet? Wie viele Höhenmeter waren es nun wirklich, die man überwinden musste? Selbst Sylva, Jürgen und Pirmin als alte Hasen in Sachen Landschaftsmarathon waren ein wenig aufgeregt. Für Petra und Thorsten war es der erste Marathon bei dem es hügelig zur Sache ging. Sylva hatte sich die „Drei magischen Zahlen“  9, 15 und 35 auf die Hand geschrieben. Bei diesen Kilometern hast du jeweils den höchsten Punkt der Steigung erreicht, sagte sie noch zu Petra. Um 10.00 Uhr fiel der Startschuss. Es ging an den Pferden vorbei, zurück zur Straße, diese entlang und dann in den Wald. Die Margaretenhöhe und dann der Oelberg waren zunächst  das Ziel.  Erinnerungen an den Drachenlauf im Oktober kamen auf. Die Ausblicke waren fantastisch!

Dann eine Überraschung: Diana und Karl-Heinz Seer waren mit den Mountainbikes gekommen, um die Vereinskollegen anzufeuern.

Weiter ging es zum, wie die Einheimischen sagen „Riesenschiss“, dem 366 Meter hohen Himmerich. Puh, langsam wurde es anstrengend. Auch Sylva, die anfangs etwas schneller mit Jürgen losgelaufen war, dann aber das Tempo drosselte, bekam ein kleines Tief. Doch plötzlich tauchte zum Glück Pirmin hinter ihr auf. Das sorgte für etwas Abwechslung. Jürgen musste sich derweil alles über Versicherungen anhören, was ihn nicht interessierte, aber nervte! Aber die Mitstreiter hatten nun mal dasselbe Tempo. Auch Petra und Thorsten lauschten Gespräche über Ultraläufe und Kompressionssocken. Sonst war der unterschiedliche Untergrund, mal Waldweg, mal Teer, mal Schotter, mal Laub noch die größte Abwechslung. Trotz wunderschöner Landschaft wird’s halt mal langweilig. Keine Sambatruppe die dich anfeuert! Dafür ging es hinauf zum „Auge Gottes“. Bei Kilometer 30 trennten sich Petras und Thorstens Wege. Sie hatte noch Reserven, er lief sein Tempo weiter. So, noch 5 Kilometer bergauf, und dann nur noch 7 hinab ins Ziel, das war fortan Petras Mantra. Doch bei der magischen Kilometerzahl 35 war noch kein Ende der Steigung abzusehen. Sie fluchte noch 2 weitere Kilometer. An derselben Stelle verfluchte auch Sylva wenige Minuten vorher das Höhenprofil. Doch ab Kilometer 37 ging es dann wirklich nur noch bergab oder eben. Zum Glück!

Als erster der Fünf erreichte Jürgen Kohl den roten Teppich. Er finishte in 3:49:23. Sylva Kohl lief auf den letzten Kilometern Pirmin davon. Sie wollte gerne unter 4 bleiben. Das gelang ihr auch in einer Superzeit von 3:58:26. Damit wurde Sie auch Dritte in Ihrer Altersklasse! Pirmin Braun hatte die Ruhe weg und schaffte es schließlich ebenso unter 4 in 3:59:40. Nicht viel später erreichte Petra Kath in 4:02:08 das Ziel. Thorsten Kath folgte in 4:13:37. Schön, dass Hans-Peter und Beatrix Gieraths auch in die Halle kamen um mit den anderen den erfolgreichen Tag zu feiern.

Bereits beim Eintreffen am Bürgerhaus hatte man den Halbmarathonis des Vereins nur kurz nach dem Start zuwinken können. Klaus Blüher und Helge Höck starteten bereits um 9.00 Uhr in das  Rennen über 21,1 hügelige Kilometer, da sich die Streckenführung an dem Marathon orientierte. Aufgrund des geringen Trainingsumfangs war beiden klar, dass sich die Ergebnisse nicht an den Bestzeiten vergangener Tage auf der Marathondistanz des Siebengebirges orientieren konnten. Trotzdem gingen die beiden M 60er das Rennen zügig an und waren von Ihren Zwischenzeiten selbst überrascht. Am Berg machte sich dann doch der etwas höhere Trainingsumfang von Helge bemerkbar, und er konnte sich etwas absetzen. Diesen kurzen Vorsprung galt es bis ins Ziel zu retten, was auch knapp gelang. Am Ende konnten sich Helge in 1:45:24 und Klaus in 1:46:43 im ersten Viertel der Ergebnisliste einreihen.