Klassensieg für Diana Seers

Karl-Heinz Seers
Thorsten und Petra Kath hatten den Maare-Mosel -Halbmarathon am 27.08.2011 schon länger ins Auge gefasst. Doch an diesem Samstagmorgen wollte es nicht aufhören zu regnen. Sollte man sich dennoch auf den Weg nach Daun begeben, wo es um 18.00 Uhr an den Start ging? Karl-Heinz und Diana Seer hatten sich bereits vorangemeldet und so schloss man sich dann doch mit der Hoffnung auf trockenes Wetter an.

Doch schon die Fahrt gestaltete sich abenteuerlich. Der Zubringer zur A 48 in Mayen war gesperrt und man musste eine Umleitung fahren. Dass diese fast 40 Minuten ausmachte war für Petra schon fast nicht zu ertragen. Schließlich war noch die Nachmeldung erforderlich. Desweiteren liegen Start und Ziel der Läufe nicht im selben Ort. In Daun musste man sich nachmelden, dann nach Gillenfeld fahren, den Wagen parken, um dann mit einem Shuttle-Bus wieder nach Daun gebracht zu werden. Laut Veranstalter sollte der letzte Bus um 16.50 Uhr fahren um um 17.30 Uhr in Daun zu sein. Das wurde zeitlich eng!

Alle waren froh, als Daun erreicht war. Schnell wurden Anmeldungen ausgefüllt, Startunterlagen abgeholt und ab ins Auto nach Gillenfeld. Doch hier bot sich ein unerwartetes Bild. Obwohl die Uhr bereits 16.40 Uhr anzeigte und eigentlich der letzte Bus bald fahren sollte, standen ca. 200 Läufer und Läuferinnen an der Haltestelle. Ein Bus kam, Panik brach aus, Sportler stürmten den Bus und zack - war dieser weg. Dann kamen zwei Busse. Der erste wendete und ließ drängelnde Sportler einsteigen. Die Türen gingen nicht mehr zu, manche sollten wieder raus. Der zweite Bus rammte schon bei der Anfahrt eine Abgrenzung und ein parkendes Auto. Sollte man sich in diesen Bus wagen? Unerschrocken erkämpfte sich Diana einen Platz. Petra hatte sich fast einen beengten Stehplatz gesichert, doch auch sie musste wieder aussteigen. Nach weiteren 10 Minuten fuhr endlich der letzte Bus in Gillenfeld los. Schalkenmehren, der Start des 10-km-Laufs und 7-km- Walkingstrecke wurde zuerst angefahren. Da keine Informationen seitens des Busfahrers erteilt wurden, steigen viele Läufer falsch aus. Weiter nach Daun. Dort wartet Diana bereits. Schnell noch aufs WC und dann los. Es war bereits 17.50 Uhr. 3 Stunden Anfahrt!! An Einlaufen war nicht mehr zu denken. Zum Glück war es trocken!!!!

Thorsten Kath
Doch die schöne Strecke des Laufs entschädigte für Einiges. Es ging langsam auf einem Teil des Maare-Mosel-Radweges bergan, über ein 30 m hohes Viadukt und durch einen 560 m langen Tunnel. Dann führte der Weg in Schleifen um das Schalkenmehrener Maar und an dem Naturschutzgebiet Mürmers vorbei. Rund 300 Höhenmeter hieß es es zu überwinden. Doch nach guten eineinhalb Stunden begann es zu regnen. Alle wurden pitschnass.

Als erster des Quartetts erreichte Karl-Heinz in 1:37:18 das Ziel. Der ambitionierte Triathlet war erst vor ca. 5 Wochen in Frankfurt  bei der Langdistanz mit dem Rad schwer gestürzt und hatte sich eine Rippe gebrochen. Er war schon umgezogen, als danach  Petra in guten 1:45:04 folgte, die sich sicherlich bei diesem Lauf ihren Frust über die Anfahrt aus dem Leibe lief. Diana konnte ihre Zeit von vor zwei Jahren um 2 Minuten auf 1:46:28 verbessern und Thorsten lief kurz darauf in 1:48:15 ein.

Da es auf der Strecke nur Wasser und zum Schluss Cola gab, stärkte man sich im Zielbereich mit frischem Obst, Nüssen und etlichen Getränken. Der Regen hatte nachgelassen, doch man wurde nicht richtig warm. Sollte man die Ergebnisse abwarten? Schließlich war Diana vor zwei Jahren 2. Ihrer Altersklasse 35 geworden. Doch es war schon spät und nach einem „ Für ein Paar Socken bleib ich jetzt auch nicht länger!“  machte man sich zufrieden auf den Heimweg.

Doch am Montag konnten alle ihren Augen kaum trauen. Die Ergebnisliste ließ keinen Zweifel. Diana war doch tatsächlich in Ihrer Altersklasse Erste geworden. Hätte man das gewusst, wäre man bestimmt bis zur Siegerehrung geblieben. Wenigstens bekommt sie vom Veranstalter Ihren Preis zugesandt. Doch kein Ersatz für das Gefühl, oben auf dem Treppchen zu stehen!