Alles Kulles oder doch nur Döppekooche

Lauftreff Westum beim Holzfelder Kulleslauf erfolgreich

Wer kennt ihn nicht, den „Döppekooche“. Auf Hochdeutsch heißt er Topfkuchen. Je nach Region gibt es aber viel schöner klingende Bezeichnungen wie Dibbedotz, Dibbelabbes, Knüles, Kesselskooche, Dibbekochen, Datschi und viele mehr.

In Holzfeld, dem südlichsten Stadtteil von Boppard hat man diesem „Arme-Leute-Essen“, welches an St. Martin bei den Menschen aufgetischt wurde, die sich aus Mangel am nötigen Kleingeld nicht die traditionelle Gans leisten konnten, den Namen „Kulles“ gegeben. Bei den Holzfeldern steht ihr Kulles so hoch im Kurs, dass der ansässige Sportverein SV Victoria 1923 Holzfeld e. V. seinem seit 2003 erfolgreich ausgetragenen Volkslauf den Namen „Holzfelder Kulleslauf“ gegeben hat. Dieser 10 km lange Lauf beansprucht die Kräfte der Sportler durch seine Berg- und Talabschnitte und denWechsel zwischen Asphalt- und Waldwegen stark. Von den Teilnehmern wird die Strecke deshalb als sehr anspruchsvoll bezeichnet.

Der Kulleslauf erfreut sich einer seit Jahren steigenden Beliebtheit. Zum wiederholten Mal nahmen auch Akteure vom Lauftreff Westum an der bestens organisierten Veranstaltung am 08. August 2009 teil. War in der Vergangenheit die Temperatur oft gnadenlos heiß, so konnten die Läufer in diesem Jahr bei besten Wetterbedingungen ihrem Hobby frönen. Sieger des Laufes wurde Christian Rötsch vom Hunsrück-Marathon e. V. mit über 2 Minuten Vorsprung und wie vom Veranstalter Rainer Höster vorhergesagt mit neuem Streckenrekord von 35:33 Minuten.

Dieses Tempo konnten auch die Westumer Läufer nicht mithalten. Dennoch erreichten sie in ihren Altersklassen hervorragende Ergebnisse. Erwin Wagner konnte nach langer Abstinenz wieder seine Altersklasse M 50 dominieren und siegte in einer Zeit von 41:53 Min. Wolfgang Seul musste sich in der AK M 60 angesichts der starken Konkurrenz mit einem ausgezeichneten zweiten Platz begnügen. Er überquerte die Ziellinie nach 48:07 Min. Christel Wagner, weitaus weniger ambitioniert als ihre männlichen Kollegen, genoss den Lauf über eine Stunde.

Auf die zügig durchgeführte Siegerehrung ist der Veranstalter mit Recht stolz. Es blieb trotzdem noch hinreichend Zeit, sich an dem von vielen Vereinsmitgliedern in unterschiedlichen Variationen kreierten „Kulles“ zu laben.