Lauftreff-Lazarett beim Florenz-Marathon

Zum sportlichen Jahresausklang des Lauftreff Westum wurde bereits frühzeitig im Jahr eine Reise zum zweitgrößten italienischen Marathon in Florenz geplant. Sport und Kultur miteinander verbinden war das Motto. Leider wurden die hochfliegenden Pläne in vielen Fällen von Verletzungen oder Erkrankungen durchkreuzt. Trotzdem konnten noch sieben Lauftreffler, verstärkt durch einen Kölner Lauffreund, am 29. November bei besten Bedingungen an den Start gehen. Durch noch nicht auskurierte Erkältungen und Zerrungen waren keine Bestzeiten zu erwarten.

Am Freitagabend angekommen, wurden zunächst die Startunterlagen abgeholt und am Samstag dann die Stadt besichtigt und natürlich km-weit zu Fuß rumgelaufen. Am Sonntag sollte der Start dann um 9:00 erfolgen. Typisch italienisch, gabs natürlich Verspätung und so standen wir und ca. 9.000 weitere Läufer am Start auf der Piazzale Michelangelo uns nochmals 20 Minuten die Beine in den Bauch. Dann endlich ging es los bei optimalen Temperaturen von ca.10-15° und leicht bedecktem Himmel.

Die ersten km gingen leicht bergab und es war ziemlich voll auf den Straßen. Leider waren die Kilometermarkierungen schlecht zu sehen, und es wurde etwas schwer das richtige Tempo zu finden. Nach einer Schleife am Südufer des Arnos ging es nach 10km zum ersten mal in Richtung Innenstadt und es waren für italienische Verhältnisse auch schon viele Zuschauer an der Strecke. In den engen Gassen war es immer sehr voll und man musste sich sehr konzentrieren um nicht in die parkenden Autos und Roller zu laufen. Zusätzlich erschwerte das teilweise sehr schlechte Kopfsteinpflaster das Laufen.

Weiter ging es am Zentrum vorbei in den östlichen Teil der Stadt. Auch wenn hier nicht die großen Zuschauermengen und auch sonst nicht so viele Highlights an der Strecke waren, wurde der Kurs doch nie langweilig. Nach etwa 28km verlief die Strecke ins Zentrum von Florenz, vorbei an den Sehenswürdigkeiten wie dem Dom und den Uffizien. Weiter in den westlichen Teil von Florenz durch einen großen Park und wieder entlang am Arnoufer.

Die Versorgung auf der Strecke im Abstand von fünf Kilometern mit Wasser, isotonischen Getränken und ab Kilometer 25 auch mit Bananen und Zitronen war gut organisiert. Zusätzlich wurden zwischen den Getränkestellen auch noch Wasserschwämme angeboten. Besonders die ab Kilometer 37 angebotenen Traubenzuckertabletten waren für viele Läufer hilfreich um die letzte Energie zu mobilisieren. Da hier die Strecke wieder in die Innenstadt führte, wurde das Laufen plötzlich wieder viel leichter, da die vielen Zuschauer und Schlachtenbummler die letzten Kilometer erleichterten.

Als erster der Westumer Mannschaft erreichte der Organisator des Laufausfluges, Hans-Peter Gieraths, mit 3:15:10 knapp seine Bestzeit verfehlend, zusammen mit Frank Carbach von den Kölner Laufmonstern das Ziel. Die weitere Westumer Läuferschar musste sich mehr Zeit nehmen. Dann aber ging es Schlag auf Schlag. Für Helge Höck war es am Vortag noch unklar ob er überhaupt starten konnte. Nachdem es aber auf den ersten Kilometern überraschend gut lief, konnte er sein Tempo konstant durchziehen und in 3:48:19 die Ziellinie überqueren. Nur Sekunden später erreichte - mit neuer Bestzeit - die mit musklären Problemen aus einer hinteren Startreihe gestartete Sylva Kohl in 3:48:27 in neuer persönlicher Bestzeit das Ziel, dicht gefolgt von Ihrem Mann, Jürgen Kohl, der auf den letzten Kilometern seinem Anfangstempo Tribut zollen musste, in 3:49:35.

Klaus Blüher, der aufgrund einer Knieverletzung in den letzten Wochen nur Fahrradtraining absolvieren konnte, hatte sich entschlossen mit Christiane Gassen die gesamte Strecke zusammen zu laufen. Gemeinsam wurde das Ziel nach 4:15:31 erreicht.